Generalisierte Angststörung (GAS)

Das Hauptmerkmal der GAS ist eine ausgeprägte Sorge im Sinne einer ängstlichen Erwartung. Laut DSM IV (Diagnostisches und Statistisches Manual Psychischer Störungen) müssen die Angst und die Sorgen über mindestens 6 Monate an der Mehrzahl der Tage auftreten und die Betroffenen müssen Schwierigkeiten haben, die Sorgen zu kontrollieren. Das ständige Sich - Sorgen muss von mindestens drei zusätzlichen Symptomen wie z.B. Ruhelosigkeit, leichte Ermüdbarkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Reizbarkeit, Muskelspannung und Schlafproblemen begleitet sein. In Abgrenzung zu „normalen“ Sorgen sind die Intensität, die Dauer oder die Häufigkeit deutlich übertrieben, d.h. die Wahrscheinlichkeit, dass das befürchtete Ereignis eintritt, ist sehr gering.

Ein Aussage einer Betroffenen könnte lauten:

„Oh je, da steht ein Krankenwagen. Mein Mann wird doch hoffentlich keinen Autounfall gehabt haben.“

Diese Person sieht auf dem Weg nachhause zwei Personen vor ihrer Eingangstür zusammenstehend und denkt:

 „Um Gotteswillen, es wird doch nicht mein Kind aus dem Fenster gefallen sein.“

 

Therapie der GAS

Es geht in der Therapie um die Mentalisierung der „frei flottierenden Angst“ im Sinne einer Bewusstmachung des dahinterliegenden Beziehungskonfliktes (bzw. Traumas) und dessen Bearbeitung.  Die Analyse eines zentralen Beziehungskonflikt (Luborsky, 1995) könnte lauten:

„Ich wünsche mir jemanden, der zuverlässig ist und immer für mich da ist.“

„Ich nehme aber immer wieder wahr, dass ich mich nicht auf die anderen verlassen kann.“

„Ich habe deshalb oft Angst, dass etwas Schlimmes passieren könnte.“

 

Der unbewusste Wunsch lautet:

„Ich möchte jemanden haben, der immer für mich da ist.“

Dieser Wunsch des Patienten nach Schutz und Geborgenheit wurde in der Vergangenheit oft frustriert, weil die Eltern ihn als Kind sehr oft alleine zuhause zurückließen. Viele derartige Trennungserfahrungen und die damit verbundenen Ängste  können das  Erleben der sicheren Bindung gefährden, so dass das Vertrauen in eine sicherheitsspendende Umwelt erschüttert wird und es zur Ausbildung einer chronischen ängstlichen „Erwartung von Gefahr“ kommt.

Insofern ist der Aufbau einer sicheren und zuverlässigen Bindung in der Therapie ein wichtiger Schritt im Heilungsprozess. 

 

Für Rückfragen zum Thema Angststörungen und zur Behandlung von Ängsten oder zu meinem Behandlungsspektrum, können Sie mir gerne jederzeit über das Kontaktformular eine Nachricht senden oder mich unter der Telefon Nr. 017650815742 anrufen um ein kostenfreies Vorgespräch zu vereinbaren - gerne auch abends nach 17:00 Uhr.